Mittwoch, 30. November 2011

31) WHITE ROCK, November 2011

Schon wieder ist ein Monat vorüber und es ist kälter geworden. Die ersten frostigen Nächte und auch den ersten Schnee haben wir hinter uns. Des Weiteren einen 30-stündigen Stromausfall im ganzen Hafen. Stürmischer Wind hatte das Meereswasser in die Marina getrieben und Teile überflutet. Auch die Stromzentrale. Auf dem Boot waren wir demzufolge auch ohne Heizung und Wasser, das sonst über eine elektrische Pumpe ins Waschhaus gepumpt wird. So gab es Kerzenschein-Dinner in Schlafsäcken und Wollmützen beim letzten kalten Tee. Aber das ist nun auch überstanden und zum Glück war es gerade einigermaßen mild, dass wir zumindest ca. 7°C im Boot hatten.

Ein kalter Samstagmorgen
Bastelecke: Weihnachtspäckchen für Deutschland

Jörgs Busbekanntschaft Andrew ist ein sympathischer Typ und der erste, den wir inzwischen schon ein paar Mal getroffen haben. U.a. haben wir schon zusammen in seinem Appartement in White Rock gekocht und waren im Kino in Vancouver. Wenn er mit dem Rad in der Nähe ist, klopft es schon mal unten am Boot und er bringt selbst gebackenen Kuchen vorbei.

Ansonsten? Alltagsleben. Jörg ist Hausmann, macht Besorgungen mit dem Fahrrad und auch mal eine schöne Tour entlang der Küste. Kerstin schält sich an ihren Arbeitstagen früh tapfer aus dem Schlafsack in die kalte Umgebung und an freien Tagen erkunden wir zu Fuß die Gegend. 
Passend dazu jetzt einfach mal ein paar Heimatfotos rund um den Crescent Beach. Auch wenn das Wetter auf den Fotos toll ist: es gibt auch genug trübe und regnerische Tage, die hier nicht bildlich dargestellt werden...


Unser Zuhause: die Crescent Beach Marina (hinter der Eisenbahntrasse vorm Berg)
Spaziergang
Treppe zum Strand
Crescent Beach bei Ebbe
Kite-surfer
Sonnenuntergang

Dienstag, 15. November 2011

30) LANGES WOCHENENDE AN DER SUNSHINE COAST

11.-13.11.2011

Freitag ist Remembrance Day, ein Feiertag an dem den Kriegsopfern des 20. Jh. gedacht wird. (Zu vergleichen mit dem Volkstrauertag in Deutschland.) In Kanada kauft man sich gegen eine kleine Spende eine Mohnblume, die man sich an diesem Tag zum Gedenken ansteckt.
Und wir nutzen die freie Zeit, um mal wieder raus zu kommen!
Henriette (die wir im Sommer beim Trampen kennengelernt haben – siehe Kapitel 26-Hotelzimmer) und ihr Mann Larry haben uns in ihr ganz besonderes Zuhause eingeladen. Es liegt abgeschieden an einem Fjord, dem Sechelt Inlet, an der sog. ´Sonnenschein-Küste´ nördlich von Vancouver. Schon auf der Hinfahrt mit Fähre, Auto (Larry holt uns ab) und Motorboot (18 km Fahrt in Regen, Hagel und Wind!) zeigt sich die tolle Berglandschaft dieser Küste. Das Anwesen ist nur mit dem Boot zu erreichen. Hier gibt es keine Straßen und keine Elektrizität (Generator), dafür ein paar nette Nachbarn, einen großen Garten mit Obstbäumen und wunderschöne Natur.



Henries und Larrys Zuhause am Sechelt Inlet

Allerlei alte Dinge im Garten

Als Henrie, die holländischstämmige Kanadierin, und Larry das Anwesen vor 6 Jahren gekauft haben, war gerade der letzte der hier einst lebenden schwedischen Familie, Gunnar, im Alter von 90 Jahren verstorben. Die beiden Holzhäuser waren alt und lotterig, voller Gerassel und der Garten verwildert. Was Henrie und Larry sich seit dem hier aufgebaut haben, ist bewundernswert. Die Häuser sind restauriert und liebevoll mit den hier gefundenen antiken Dingen gestaltet. Im Garten baut Henrie allerlei Gemüse und Kräuter an und aus dem vielen Obst kocht sie leckere Konserven ein. 

Jörg im Wohnzimmer

Das Wetter ist leider sehr nass, trotzdem machen wir längere Spaziergänge mit den beiden Hunden und sammeln viele Pfifferlinge im Wald, die wir dann ofengetrocknet mit nach Hause nehmen dürfen.
Das zweite und größere renovierte Haus steht leer und so können wir dort schlafen, direkt vor der Glasscheibe des Ofens. So gibt es jeden Abend knisterndes ´Feuer-TV´!

Henrie, Larry, Kerstin und die Hunde auf dem Motorboot


Nicht zuletzt dank der umwerfenden Gastfreundschaft von Henrie und Larry verbrachten wir hier zwei wunderschöne Tage und wurden wieder einmal von der grandiosen Natur Kanadas, einer anderen Welt nur 130 km von White Rock entfernt, eingeholt.

Abendlicht