Mittwoch, 8. Juni 2011

9) MT. ROBSON PROVINZPARK

05.06.11

Lake Edith - Jasper – Lucerne Lake (Zeltplatz), 53 km 
Das Glück ist wieder da! Früh Anruf von der Polizei, dass unsere Radtaschen aufgetaucht und an der Warden Station abzuholen sind. Kerstin erledigt das. Die Taschen sind einem Anwohner aufgefallen, der sie mitgenommen und abgegeben hat. Da wildes Zelten im Nationalpark verboten ist, bekommt Kerstin eine Verwarnung vom Parkaufseher und wir erfahren, dass Zelten auf geschlossenen Zeltplätzen in Nationalparks ebenfalls verboten ist. Glück gehabt mit dem netten Aufseher (Geldstrafen bis 2000 Dollar sind möglich!) …
Am späten Nachmittag starten wir auf dem recht stark befahrenen Highway 16 gen Nordwesten. Durch liebliche Landschaft mit Wiesen, Sümpfen und hellgrün leuchtenden Pappeln treffen wir kurz vorm Zeltplatz auf den Zeltplatzbetreuer, der eine Schwarzbärmutter mit 2 Kleinen am Straßenrand beobachtet. Sie fressen eifrig Löwenzahnblüten. Im Frühjahr ernähren Bären sich zu 80% vegetarisch, während im Herbst mehr Fleisch für den Winterspeck gefressen wird. Im Herbst erreicht ein Bär das Doppelte seines Gewichtes vom Frühjahr!  

 Schwarzbärin mit Jungem

Plausch mit dem Zeltplatzbetreuer Eric (rechts hinten die Bärin am Gebüschrand)  

06.06.11
Lucerne Lake (Zeltplatz) – Kinney Lake (Zeltplatz), 64 km

Heute geht es entlang der Eisenbahnstrecke vorbei am langgestreckten Moose Lake (Elchsee) und wiederum zwei Schwarzbären direkt am Straßenrand (alle vier Beteiligten haben sich erschreckt) in den Mt. Robson Provinzpark.


Picknick am Fraser River

Der Mt. Robson (3954 m) ist der höchste Berg der Rocky Mountains und wir möchten ihn auf einer 2-tägigen Tour auf dem hoch gepriesenen Berg Trail etwas umwandern. Unsere Radtaschen können wir dank der spontanen Bekanntschaft mit dem deutschen Auswanderer Andy unten am Highway lassen. Er lebt seit 24 Jahren in Kanada, baut an diesem Grundstück, betreibt außerdem mit seiner Frau Elli ein Bed & Breakfast und wird die Taschen zwei Tage für uns verwahren. Als wir aus dem Grundstück herausfahren, schrecken wir nochmals einen Schwarzbären im Garten auf, der gleich reiß aus nimmt. Wir radeln über Stock und Stein zum Kinney Lake, dessen tief türkisblaues Wasser uns nach sieben schweißtreibenden Kilometern endlich anleuchtet. 




07.06.11
Wanderung: Kinney Lake – Robson Gletscher – Berg Lake, 20 km
Trotz Wolken und Regen leuchtet uns früh der Kinney Lake wieder an.


Regen am Kinney Lake

Wir lassen unsere Räder hier und gehen zu Fuß weiter. Durch urige Wälder mit Zedern, Moosen und Flechten vorbei am „Tal der tausend Wasserfälle“ erreichen wir den noch etwas gefrorenen Berg Lake. Beeindruckend ist der Berg Gletscher, der bis in den See reicht. Und wieder dieses Türkis!

Mittagspause an den Emperor Falls
 Berg Lake und Berg Gletscher
Waldhuhn

Vorm Mt. Robson Gletscher blühen die Weidenkätzchen und Jörg nimmt ein 10-sekündiges Bad im Gletschersee! 
Eisbad am Mt. Robson Gletscher

Zurück am Berg Lake machen wir es uns in der Blockschutzhütte des Zeltplatzes gemütlich, wo bereits eine Familie aus Neuseeland den Ofen angefeuert hat. Bei dem nassen Wetter sind sich alle einig, dass keiner draußen im Zelt schlafen wird…

08.06.11
Wanderung: Berg Lake – Kinney Lake, 14 km
Kinney Lake – Tête Jaune Cache, 28 km



Schutzhütte am Berg Lake

Heute nacht ist Jörg krank geworden (Magen-Darm) und dementsprechend schwach auf den Beinen.
Der Mt. Robson zeigt sich heute in aller Pracht und wir können uns gar nicht satt sehen.


Mt. Robson (3954 m) mit Berg Lake, Berg Gletscher (l) und Mist Gletscher (r)

Langsam wandern wir zurück zum Kinney Lake und treffen auf wunderschöne Blumen und ein paar Tiere.

Pika

Murmeltier

Orchideen

Berg Trail 

Weiter geht es per Rad. Wieder unten am Haus treffen wir wie ausgemacht auf Andy und unsere Radtaschen. Sein Angebot, bei ihm zu Hause im Garten zu übernachten, nehmen wir gern an! Gegen 18:30 Uhr erreichen wir Tête Jaune Cache. Der Ort besteht aus ein paar Häusern mitten in der Natur. Gelbe und rote Mohnblumen leuchten uns vorm schönen Holzhaus des Bearberry Guest House an und wir werden herzlich empfangen. Zusammen mit seiner Frau Elli und dem 13-jährigen Sohn Daniel leben sie im Obergeschoss und vermieten zwei Zimmer mit Küche im Untergeschoss. Das eine Zimmer ist von vorherigen Gästen noch nicht gereinigt und wir dürfen darin übernachten. Gemeinsames Abendessen, während die Abendsonne die ganze Stube durch die großen Fenster anstrahlt. Wir sind begeistert von der warmen Atmosphäre, die das Holz im ganzen Haus ausstrahlt.


Nach dem Abendessen mit Elli und Andy

Keine Kommentare: